Die Anfänge der Kommunikation stellten Briefe dar, auch als Depeschen bezeichnet wurden. Im Krieg wurde auch Lichtsignale benutzt, meistens basierend auf dem Morsealphabet, das jedem Zeichen des Alphabets eine bestimmte Abfolge an kurzen und langen Tönen oder Lichtzeichen gab. Für die Übertragung von Tönen war aber die Erfindung des Telegrafen notwendig. Mit diesem konnten Töne über weite Strecken übertragen werden, die auf einem Code beruhten. Der Empfänger dechiffrierte sie wieder und übermittelte den Klartext als Telegramm an den Empfänger. 1809 wurde der erste Telegraph in München erfunden, und auch Carl Friedrich Gauß versuchte sich an dem Bau einer Telegrafie-Maschine. Er und Wilhelm Weber bauten die erste Maschine, die auf einem elektromagnetischen Prinzip beruhte, und diese wurde auch bei der Pariser Weltausstellung gezeigt.
Nachdem Samuel Morse 1837 seinen Morse-Code veröffentlicht hatte, bedienten sich die Telegrafenämter schnell dieser universellen Sprache. Ein Problem war aber lange Zeit, dass die Telegrafenämter mit Kabeln verbunden waren. Diese mussten über lange Entfernungen gelegt werden. Auch im Ersten Weltkrieg mussten Nachrichten noch von Boten übermittelt werden, die große Kabelrollen trugen, die sie mit dem Hauptquartier verbanden. Dennoch wuchs das Netz unaufhörlich und viele Orte der Erde waren bald – auch dank der Tiefseekabel – miteinander verbunden.
Erfindung des Funks
Eine deutliche Verbesserung kam 1909 durch Ferdinand Braun, der den Nobelpreis für Physik bekommen hatte, weil er die Telegrafie per Funk erfand. Er teilte sich den Preis mit dem Italiener Guglielmo Marconi, der eine transatlantische Funkverbindung geschaffen hatte.
Nachdem das Problem der Übertragung gelöst war, konnte man sich auch daran machen, die bereits vorhandene Telefonie auch zu verbessern. Das Telefon wurde immer mehr ein Erfolg, wenn es um schnelle und einfach Kommunikation ging und löste bald den Telegrafen als Kommunikationssystem ab. Der Deutsche Phillip Reis hatte 1860 als erster Sprache über ein Kabel übertragen können. Erst konnten nur Verbindungen zwischen zwei Telefonen aufbaut werden, bald aber baute man Vermittlungsstellen und konnte die ganze Welt miteinander verbinden.
Die Erfindung des Internets und des Mobilfunks brachten die bislang größten Schub, was Kommunikationssysteme betrifft. Zunächst entwickelten sich die noch recht klobigen Funktelefone, die aber bald immer kleiner wurden und auch für jedermann erschwinglich. Das Internet wiederum erschaffte eine völlig neue Kommunikationform per E-Mail und löste in großen Teilen die klassische Post ab. Heute ist das Internet das vorherrschende Kommunikationssystem in fast allen Ländern der Welt.