Der Mensch hat bereits recht früh angefangen, zu kommunizieren, wenn auch zunächst nicht über die Sprache. Die Urlaute der Frühmenschen waren das erste und einfachste Kommunikationsmittel, das einer weiterreichenden Verständigung diente. Mit der Entwicklung des Kehlkopfes bildete sich auch ein rudimentäres Sprachsystem heraus. Bei der Kommunikation muss man aber unterscheiden zwischen dem einfachen Gespräch und Systemen, über die Kommunikation erfolgt. Die ersten Systeme waren wohl Höhlenmalereien, mit denen Informationen überliefert wurden. Es ist nicht bekannt, ob diese Zeichnungen auf einmal aufgemalt wurden oder ob es eine Kommunikation in beide Richtungen gab. Auch die Zeichnungen und Schriften der Ägypter waren noch keine Kommunikationsmittel, man könnte das höchstens von den Pyramiden sagen, deren Wände die Informationen trugen – nur waren diese eben nicht für die normalen Menschen sichtbar.
Boten brachten Briefe
Als erste Kommunikationssysteme kann man die Trompeten und Hörner bezeichnen, die in den Schlachten der Griechen und Römer eingesetzt wurden sowie Soldaten, die Nachrichten zu Fuß oder zu Pferde übermittelten. Die Legende besagt dass der athenische Soldat Pheidippides während der Schlacht von Marathon nach Sparta lief, um dort Hilfe zu erbitten und nach der Schlacht die athenischen Soldaten zurück nach Athen liefen – was einer Entfernung von etwa 40 Kilometer entsprach. Boten als Kommunikationsmittel einzusetzen war vor allem bei Kriegen und bei diplomatischen Geschäften wichtig.
Im späten Mittelalter waren vor allem die Handelszentren miteinander recht gut vernetzt, ohne das es aber ein zentral gesteuertes System gab. Meistens wurde die Korrespondenz den Handelsleuten mitgegeben. Ein anderer Weg war die katholische Kirche, die in Europa über ein dichtes Netz an Kirchen und Bistümern hatte, und über das ebenfalls kommuniziert werden konnte.
Die Araber verbesserten die Kommunikation nach dem Zerfall des Weströmischen Reiches unter anderem mit dem Einsatz einer Taubenpost. Aber erst mit der Erfindung des modernen Postsystems kann man von einem professionellen Kommunikationssystem sprechen. Ins Leben gerufen wurde es in den Niederlanden, von Janetto von Taxis im Jahr 1490 und verband zunächst die Höfe in Innsbruck und den Niederlanden. Später verlegte man den Hauptsitz nach Kastilien, und von dort aus wurde von Phillip von Taxis ein Reiter- und Kutschensystem aufgebaut, welches in Tagesabschnitte unterteilt war. Pro Tag konnten 166 Kilometer zurückgelegt werden, und so wurde etwa alle 150 Kilometer Stationen aufgebaut, in denen die Postboten ausruhen und die Pferde wechseln konnten.
Das erste Postsystem
Zunächst durften nur Briefe der Fürstenhäuser transportiert werden, das änderte sich aber bald und es stellten sich auch zwei Bezahlsysteme heraus: Entweder zahlte der Absender vorher für die Zustellung oder der Empfänger musste die Gebühr bezahlen. Die Herren von Thurn und Taxis, die das Postmonopol, hatten verbesserten auch die Verlustraten und die ordentliche
Zustellung der Post. Zunehmend wurden Kutschen eingesetzt, was auch einen Anstieg der
Reisetätigkeit mit sich führte. Sie waren so etwas wie die ersten Fernbusse.