Während wir die Kommunikation zwischen Rechnern auch bei hoher Geheimhaltung irgendwie entschlüsseln können, stellt die Kommunikation zwischen Pflanzen oft noch ein Geheimnis dar. Nur stückweise bekommen Forscher ein Bild davon, dass und wie Pflanzen sich unterhalten. Ein Beispiel sind Akazienbäume: Werden sie von einem Tier angeknabbert, stoßen sie Etylen aus. Das hilft aber nicht ihnen oder schreckt das Tier ab, sondern ist ein Signal an andere Akazienbäume. Die produzieren darauf hin mehr Gerbstoffe, was wiederum den Tieren den Geschmack verdirbt.
Von Mais weiß man, dass er beim Befall einer Raupenart einen Stoff produziert der eine bestimmte Wespenart anlockt. Diese Wespen haben die schädlichen Raupen auf ihrem Nahrungsplan stehen, und der Mais ist lachender Dritter.
Neue Forschungen, vor allem durch den deutschen Wissenschaftler Peter Wohlleben, haben ergeben, dass es so etwas wie ein Wood World Web geben könnte. Damit ist gemeint, dass über das Wurzelsystem in den Wäldern und Wiesen und darauf lebenden Pilzen eine umfassende unterirdische Kommunikation möglich ist. Es wird auch als Mycorrhizal Network bezeichnet. Diese Netzwerke können Kohlenstoff, Stickstoff Phosphor und Wasser aber auch Stoffe die der Verteidigung dienen transportieren. Wohllebens Werk „Das geheime Leben der Bäume“ ist aber durchaus umstritten, weil es nicht in allen Fällen wissenschaftliche Belege bietet.
So sind zwar verschiedene Kommunikationswege zwischen Pflanzen verschiedentlich in der Literatur beschrieben worden, meist erfüllen sie aber einen bestimmten Zweck und sind wahrscheinlich evolutionär bestimmt. Immerhin hat man an Wurzelspitzen Strukturen gefunden, die unseren Hirnzellen entsprechen. Damit soll zwar nicht gesagt werden, dass Pflanzen ein Gehirn haben, aber es scheint zumindest so zu sein, dass es über diese Funktionen eine Kommunikation gibt, die über die Leistung als reine Sensoren hinausgeht. Es ist aber wohl noch mehr Forschungsbedarf vorhanden, um das Rätsel zu lösen.