Telegrafen waren eine bedeutende Erfindung und das erste wirklich schnelle und effiziente Kommunikationssystem. Anders als bei der Post konnten hier Informationen in Echtzeit übertragen werden. Die einfachste Art war der optische Telegraf, der auf Lichtsignalen beruhte. Allerdings mussten Sender und Empfänger wissen, wo sich der jeweils andere befand, und außerdem konnten natürlich auch andere die Signale sehen. Besser war die elektrische Telegrafie. Hierbei machte man sich die Erkenntnis zu Nutze, dass durch ein Kabel Strom fließen kann. Dieser Strom kann man unterbrechen und diese Unterbrechung – lange oder kurz – wiederum als Code verwenden. Samuel Morse erfand mit seinem Code nicht nur eine Standardsprache zumindest für die Länder die das lateinische Alphabet benutzten, sondern auch den Schreibtelegrafen, der die Signale aufzeichnete. Er wurde auch als Morseapparat bezeichnet.
Durchbruch war der Schreibtelegraf
Zwar konnten Morsezeichen auch in Töne umgewandelt werden, man musste aber sehr gut trainiert sein, um diese schnell genug niederschreiben zu können oder gleich umzuwandeln. Der Schreibautomat bestand aus einem Elektromagneten und einem Anker, dessen Hebel mit einem Stift ausgestattet war. Bekam der Elektromagnet Strom, senkte sich der Anker und der Stift berührte einen Papierstreifen, der mittels eines Uhrwerks vorbeigeführt wurde. Ein kurzer Impuls ergab einen Punkt, ein langer Impuls einen Strich. Eine Verbesserung war es, den Stift gegen ein Farbrädchen zu pressen und so die Eindrücke zu hinterlassen.
Da aber die Punkte und Striche nicht ausreichten, wurde bald auch Geräte gebaut, die mehre Nadeln hatten. Der amerikanische Cook and Wheatstone Telegraf war ein Gerät, das nicht nur mehrere Nadeln hatte, sondern diese auch bewegen konnte, so dass sie direkt auf einen Buchstaben zeigen konnten. Allerdings benötigte dies auch einen eigenen Code. Wheatstone entwickelte auch ein weiteres Gerät, bei dem die Buchstaben kreisrund angeordnet waren und eine Nadel auf den jeweiligen Buchstaben zeigte.